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  3. Nr. 293

Johann Karl Eduard Buschmann an Wilhelm von Humboldt, 11.04.1833

|81r|
Sr. Excellenz
dem Herrn Geheimen Staatsminister
Freiherrn von Humboldt.

Ew. Excellenz

wünschten aus dem siebenten Theil der Asiatick researches die Anmerkung ⧧ von Seite 266.; sie lautet so:

Yava signifies barley: in this text it also signifies separator, being derived from yu, to unmix. Many of the prayers contain similar quibbles.“

Ew. Excellenz wünschten ferner aus den Ausgaben des Ammianus Marcellinus die Noten zu dem Worte Serendivis in Buch XXII, 7. zu haben. – Es ist nur Eine Note, von Henr. Valesius, die sich in allen Ausgaben wieder-|81v| hohlt. |sic| Sie lautet so:

Abusque Indis et Serindis[1] Sic primus correxit Gelenius, cum in editione Rom. scriptum esset, abusque divisisset Serendi jus; Divis et Serendivis reperi in cod. regio et Flor. Divi iidem esse videntur, quos Divas vocat Expositio totius mundi p. 254. edit Iac. Gronovii 1697, 4° Seu potius Diveni, qui insulam habitant Divu nomine. Haec forte est insula, quae vulgo dicitur Diu (folgt noch etwas über Diu). Quod spectat ad Serendivos vel Serindivos, assentior Bocharto, qui Serindivos ait esse incolas insulae Seilan.

So befindet sich diese Anmerkung ohne Veränderung in der Ausgabe von Henr. Valesius, Paris. 1636, 4°. (Lesart Divis et Serindivis), in der nach Henr. Valesius, Paris |82r| 1681, fol. (Lesart Divis et Serendivis), in den beiden von Iac. Gronov Lugd. Gat. 1693, 4°. und ebendaselbst und in demselben Jahre in fol. (Divis et Serendivis), und der Ausgabe von Erfurdt, Leipzig 1808, 3 Bände 8°. – Eine ältere Ausgabe, als alle diese, bezeichnet: Ex bibliotheca Fr. Lindenbrogii, Hamburg 1609, 4°., mit Anmerkungen, liest Indis et Serindis, ohne Note dazu.

Noch beauftragten mich Ew. Excellenz, zu untersuchen, ob Plinius den Namen Serendib für Ceylon hat. Die Stelle, wo er von Taprobane spricht, ist im ersten Bande der Harduin’schen Ausgabe; dieser ist verliehen; der Index im dritten Bande folgt nur dem Pagina der Ausgabe, nicht einer Capiteleintheilung, so daß ich die Stelle selbst nicht habe aufschlagen können; die anderen Ausgaben führen nicht darauf. Dieser Index der Harduin’schen Ausgabe enthält aber den Namen Serendib nicht, noch eine ähnliche Form. Wenn es Ew. Excellenz für nöthig halten, werde ich die Stelle selbst aufzufinden suchen.

|82v| Ew. Excellenz fragten noch nach einem zuverlässigen Verzeichniß der Kaiser von China mit Angabe der Dynastien nach der Zeitfolge. Es ist allerdings manches da, mehr oder weniger vollständig, und wenn Ew. Excellenz mir das in Frage stehende geneigtest mittheilen wollten, so würde ich mit Hülfe von Hrn. Dr. Schott es aufzufinden suchen.

Über das Leben Crawfurd’s finde ich auf der Bibliothek nichts; alle Hülfsmittel sind älter oder übergehn ihn oder den Zeitpunct seiner Ankunft und Abreise von Java. Doch finde ich es vielleicht noch.

Genehmigen Hochdieselben die Gefühle tiefster Ehrfurcht und Ergebenheit, womit ich verharre
Ew. Excellenz
unterthänigster Diener,
Buschmann.
Berlin 11 Apr. 1833.

Anmerkungen

  1. 1 |Buschmann| Dieß ist die Citation aus dem Text, wunderbar, da im Text diese Lesart nicht steht, sondern: Divis et Serendivis (Serindivis).
    Zitierhinweis

    Johann Karl Eduard Buschmann an Wilhelm von Humboldt, 11.04.1833. In: Wilhelm von Humboldt: Online-Edition der Sprachwissenschaftlichen Korrespondenz. Berlin. Version vom 15.03.2023. URL: https://wvh-briefe.bbaw.de/293

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