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  3. Nr. 233

Friedrich Bergfeld an Wilhelm von Humboldt, 29.02.1828

|85r| Sr. Hochwohlgebohren
Herrn Baron von Humboldt
zu Tegel bey Berlin

Ew. Hochwohlgebohren sehr schmeichelhaftes Schreiben vom 23 Septb. des verflossenen Jahres nebst deren Beilagen für Herren Marien  |sic| und Huydobró sind mir vor weniger Zeit durch Herrn C. C. Becher, Sub Director der Rheinisch West Indischen Kompagnie zugekommen, u. letztere an ebenbenannte Freunde persönlich übergeben worden, u. mir die hierbey folgenden Antworten für Ew. Hochwohlgebohrn von denselben geworden.

Ganz besonders leid ist es mir bis jetzt von denen, in der von Ew. Hochwohlgebohrn emfangenen |sic| Liste, aufgeführten verschiedenen alt-Indischen Werken, nicht mehrere haben auffinden zu können, jedoch bitte ich Ew. Hochwohlgebohrn, versichert zu seyn, daß ich fortwährend mich deshalb bemühe, |85v| und sollte ich damit für die Folge besser reüssiren, ich dieselben auf kürzestem Wege nach Europa senden werde. – Dagegen schätze ich mich glücklich, Ew. Hochwohlgebohrn die Anzeige machen zu können, daß mir noch "el Arte de la lengua chilena" so wie 2 andere merkwürdige Werke, das eine unter dem Titel "Tratado de los Evangelios" in den spanisch und Aimara Sprachen, das andere, von welchem leider der Titel u. Anfang fehlt, in spanisch und Quechua, von Herrn General Lavaysse für Ew. Hochwohlgebohrn übergeben worden sind, so wie ebenfalls eine Liste 3.er Werke, über alt-indische Sprachen, welche sich in der hiesigen Bibliothek vorfinden, u. deren Herr Huydobró in seinem Schreiben erwähnt. – Wünschen Ew. Hochwohlgebohrn von dem einen oder andern dieser Bücher Abschriften zu haben, so wird es nicht schwierig seyn, mir solche in deutlicher Schrift abfassen zu lassen, u. da Herr Huydobró sich |86r| anbietet, dergleichen zu nehmende Abschriften selbst zu revidiren, so ist wohl nicht daran zu zweifeln, daß sie genügend seyn würden, u. in diesem Falle erbitte ich mir Ew. Hochwohlgebohren Befehle.

Obenbesagte 5 Bücher sende ich in einigen Tagen in einem direckt nach England gehenden Fahrzeuge nach London, u. bitte Herrn Becher sie an Ew. Hochwohlgebohrn zu befördern.

Alles was mir ferner von Herrn General Lavaysse, Herrn Huydobro, oder andern Freunden, an Werken zugeht soll gleichfalls immer schnellstens nach Europa gesandt werden.

Ich bitte noch Ew. Hochwohlgebohrn die Versicherung meiner ganz vorzüglichen u. besondern Hochachtung zu genehmigen u. empfehle mich ergebenst
Ew. Hochwohlgebohrn
ganz unterthäniger Diener
Fried. Bergfeld
Santiago de Chili 29 Februar 1828.
|86v|
S.r Hochwohlgebohrn
Herrn Baron von Humboldt
zu
Tegel bey Berlin
Zitierhinweis

Friedrich Bergfeld an Wilhelm von Humboldt, 29.02.1828. In: Wilhelm von Humboldt: Online-Edition der Sprachwissenschaftlichen Korrespondenz. Berlin. Version vom 15.03.2023. URL: https://wvh-briefe.bbaw.de/233

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