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David Friedländer an Wilhelm von Humboldt, 24.08.1816

Ew. Exzellenz

gütiges fortwährendes Wohlwollen, dessen ich mich erfreue, hat mich mit einem neuen Werke Ihrer Muse beschenkt, das mir – beinahe – den Wunsch entlockt, meine irdische Laufbahn mit dem Anfange dieses Jahrhunderts begonnen zu haben. Warum mußte ich im Jahre 1750 geboren werden!

Gern red’ ich wohl
Mit Kundigen, doch Unkund’gen bleib’ ich unerkannt,
so ruft mir der Wächter, im Agamemnon, laut und warnend zu. Dies darf mich aber nicht abhalten, Ew. Exzellenz mit dem Gefühl der innigsten Dankbarkeit meine Verehrung an den Tag zu legen; zudem ich die belehrende Weisung erhalten: auf den Gesang der Chöre besonders meine Aufmerksamkeit zu richten. Auch bin ich nicht so alt wie der Greis Barsillai und lausche ich noch auf edle Stimmen gern[a].

Die Vorsehung erhalte Sie noch lange der Welt, den Wissenschaften und Ihrem Sie verehrenden
Friedländer.
Charlottenburg, 24. August 1816.

Anmerkungen

    1. a |Editor| Anmerkung Ritter: "Anspielung auf 2 Sam. 19, 36."

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    Quellen

    Handschrift
    • Verbleib unbekannt
    Druck
    • Grundlage der Edition: Ritter 1861, S. 35f. – Kohut 1871, S. 92
    Nachweis
    • Mattson 1980, Nr. 10776
    Zitierhinweis

    David Friedländer an Wilhelm von Humboldt, 24.08.1816. In: Wilhelm von Humboldt: Online-Edition der Sprachwissenschaftlichen Korrespondenz. Berlin. Version vom 15.03.2023. URL: https://wvh-briefe.bbaw.de/530

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