Gustav Seyffarth an Wilhelm von Humboldt, 02.04.1824
Regest
Ew. Excellenz Gnade ist so groß, daß ich fürchten mußte …
Aus Leipzig. Seyffarth dankt Humboldt für das gütige Urteil über seine "kleine Schrift" über die ursprünglichen Laute der hebräischen Buchstaben sowie die Bemerkungen über das Sanskrit, die hieratische Schrift und die Sprache der Ägypter. Bedauert, dass Spohns nachgelassene Arbeiten über die koptische Grammatik unzureichend seien. Eine Widerlegung von Champollions "Lettre à Mr. Dacier" sei wohl nie vorhanden gewesen. Mündlich äußerte Spohn aber Kritik an verwechselten Buchstaben, die das Ganze nur als Vorarbeit erscheinen ließen. Sehr wünschenswert sei eine Veröffentlichung des Spohnschen Nachlasses, der aber viele Hindernisse im Wege stünden. So gäbe es große Probleme mit den Abschriften u.a. der Inschrift von Rosette, so dass vieles nachgeprüft werden müsse, z.B. eine Papyrusrolle in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Übermittelt Grüße des Klassischen Philologen Gottfried Hermann.
Über diesen Brief
Quellen
In diesem Brief
- Champollion, Jean-François (1822): Lettre à M. Dacier relative à l’alphabet des hiéroglyphes phonétiques, Paris: Firmin Didot Père et Fils
- Seyffarth, Gustav (1824): Ueber die ursprünglichen Laute des Hebräischen Buchstaben: Ein Beitrag zur Dialectologie der Semitischen Völker, Leipzig: Reclam
- Veyssière de la Croze, Mathurin (1775): Lexicon aegyptiaco-latinum ex veteribus illius linguae monumentis summo studio collectum et elaboratum a Maturino Veyssiere La Croze. Quod in compendium redegit, ita ut nullae voces aegytiacae, nullaeque earum significationes omitterentur, Christianus Scholtz. Notulas quasdam et indices adjecit Carolus Godofredus Woide, Oxford: Clarendon Press
- Zoëga, Georg (1810): Catalogus codicum Copticorum manuscriptorum qui in museo Borgiano Velitris adservantur cum VII tab. aeneis, Rom: Typis Sacrae Congregationis de Propaganda Fide
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