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Daniel Jenisch an Wilhelm von Humboldt, 04.11.1795

|1r| Hochwohlgeborner,
Besonders Hochzuehrender Herr,

Wundern Sie sich nicht über die Freyheit, die ich mir nehme, Ihnen ein Exemplar meiner Sprachparallele zu überreichen.

Da dieses Werk, um mehr als einer Ursache willen, in wenige Hände kommen wird: so muß ich wenigstens von den Exemplaren <die Exemplare>, welche mir die Akademie aus der Fülle ihrer Grosmuth zukommen laßen, gut an Mann zu bringen suchen.

Vielleicht finden Sie in Ihrer litterarischen Muße irgend einmal ein paar verlorne Augenblicke; die Sie dann an diese Abhandlung völlig verlieren können.

In Ansehung der S. 258 befindlichen Charakteristik der Heroen der deutschen Litteratur erlauben Sie mir noch anzumerken, daß Garve’s Charakteristik von mir, absichtlich und wider meine beßere Überzeugung, über meine wahre Meinung Schiller’s großes Lob aber eben so durch eine momentane Gemüthsstimmung, unter meiner wahren Meinung, ausgedrückt ist.

Leben Sie immer so glücklich, als Sie es durch Ihren Geist seyn können, durch Ihr Herz zu seyn verdienen.

Ich habe die Ehre, zu seyn
Ihr
verpflichteter
Jenisch.
Berlin
den 4 Nov. 1795.

P.S. daß ich dies, so wie alle andern Exemplare ungebunden überreiche, hat eine gewiße Bedeutung, über die einer meiner Freunde mir nur gestern noch lachen half.


|1v vacat|

Zitierhinweis

Daniel Jenisch an Wilhelm von Humboldt, 04.11.1795. In: Wilhelm von Humboldt: Online-Edition der Sprachwissenschaftlichen Korrespondenz. Berlin. Version vom 15.03.2023. URL: https://wvh-briefe.bbaw.de/846

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