Peter Christian Wilhelm Beuth an Wilhelm von Humboldt, 03.09.1833
erlauben mir Ihnen zu Ihrer Rückkehr schriftlich Glück zu wünschen, da ich es mündlich zu thun, leider verhindert bin.
Die mir vor Ihrer Abreise vorgebrachte Frage, was Calin für ein Metall sei, kann ich jetzt dahin beantworten, daß die Chinesen eine Metallkomposition, deren größter Bestandtheil Zinn ist, so nennen. Es ist weiß und die Büchsen worin der Thee aus China versandt wird bestehen aus Calin. Insofern diese Notitz nicht genügen sollte, werde ich über die Bestandtheile des Gemisches eine Analyse veranlassen, wenn sie nicht etwa schon wie ich glaube, schon längst gemacht ist. Dem Äußern nach halte ich dies Metall für reines Zinn, welches durch die Prozedur beim Gießen der Blätter das äußere flekkige Ansehn /: Krystallisation der Oberfläche :/ erhalten hat, wie unser sogenanntes Moiré metallique. Es wäre sonach möglich daß Calin nicht sowol der Name einer eigenthümlichen Metallmischung oder des reinen Zinns wäre, sondern eine Bezeichnung der äußeren Erscheinung, wie bei unsrer Benennung Moiré.
Ermittlungen in ersterer Beziehung sehe ich mich für den Augenblick aus Mangel an
Zeit, anzustellen außer Stande, |16v| "denn der letzten gewaltige
Massen,
"Wollen sich gar nicht bändigen lassen.
Von dem Vierergespann mit dem ich täglich leeres Stroh zu Markte fahre, sind ein Paar Stangenpferde seit Monathen auf Grasung, und ich selbst bilde jetzt das Spitzspann welches bei dem jetzigen schlechten Wetter und grundlosen Wegen, den Karren durch den Dreck zieht. – Ist mir da der Wunsch zu verdenken, das beatus ille in Erfüllung gehn zu sehn?
Mit der ausgezeichnetesten Hochachtung und gehorsamst,Beuth
Berlin am 3.ten 7ber 1833.
|17r/v vacat|
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