Karl August Varnhagen von Ense an Wilhelm von Humboldt, 22.08.1830
glückliche Wiederkehr zu vernehmen, war mir an sich schon eine freudig dankbare Empfindung, die jedoch nicht ahndete, welch noch besondern Anlaß sie von daher empfangen sollte. Der Aufsatz, welchen Ew. Excellenz mir gütigst übersandt haben, berührt mich wie ein persönliches Geschenk, und bevor es ein allgemeines wird, und der allgemeine Dank Ihnen dafür zu Theil wird, erlauben Sie mir, den meinigen mit aller Innigkeit einer persönlichen Verpflichtung auszudrücken! Ich habe diese herrliche Entwickelung mit erregter Seele, mit Bewunderung und Erhebung gelesen, und an dem schönsten Beispiel auf’s neue lebhaft empfunden, welch edler Gewinn ein würdiges Anerkennen, ein freies – ich darf hier in mehrfachem Bezuge von meiner Seite sagen, ein auf Wahrheit und Einsicht gegründetes Verehren ist! –
Ich werde den Aufsatz, der eine Zierde unsrer Blätter sein wird, ungesäumt der Redaktion übergeben, und den Abdruck möglichst zu beschleunigen suchen, auch wegen der sechs Exemplare das Nöthige bemerken. –
Genehmigen Ew. Excellenz den wiederholten beeiferten Ausdruck der tiefgefühlten Verehrung und anhänglichsten Ergebenheit, worin ich die Ehre habe zu verharrenEw. Excellenz
ganz gehorsamster
C A Varnhagen von Ense.
Berlin, den 22. August 1830.
|196v und 197r/v vacat|
Über diesen Brief
Quellen
In diesem Brief
- Humboldt, Wilhelm von (1830): [Rez.] Goethe’s Werke. Neun und zwanzigster Band. Stuttgart und Tübingen, in der J. G. Cotta’schen Buchhandlung. 1829. 344 S. in 12. In: Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik 2, September, Nr. 45–47, Sp. 353–374 (= „Rezension von Goethes Zweitem römischen Aufenthalt“)
- Sozietät für wissenschaftliche Kritik (Hrsg.): Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik, Berlin u.a.: 1827–1846
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