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Johann Karl Eduard Buschmann an Wilhelm von Humboldt, 02.11.1832

|48r|
Sr. Excellenz
dem Herrn Geheimen Staatsminister
Freyherrn von Humboldt.

Ew. Excellenz

habe ich die Ehre vorläufig einiges zu berichten, indem gestern die Bibliothek nur für unsre Arbeitsstunden, nicht aber für das Lesen am Nachmittage geöffnet werden konnte. Ew. Excellenz erwähnen Aufsätze über Java von Mackenzie und Horsfield:< Horsfield;> einzeln hat sie die Bibliothek nicht, von Roderick Mackenzie ist da: A sketch of the war with Tippoo-Sultaun. Vol. I. Calc. 1793. 4°; von Thom. Horsfield: A descriptive catalogue of the lepidepterous insects contained in the Museum of the East-India Company. Part. 1. 2. Lond. 1828. 1829. 4°. Es bliebe |48v| noch zu untersuchen übrig, ob sie in Sammlungen enthalten wären.

Als ein Handbuch der Indischen Mythologie möchte für Ew. Excellenz Zweck Moor’s Pantheon, das Text enthält, am besten passen. Ich hoffe es Ihnen unverzüglich schicken zu können, es ist von Jemand für die Nachmittags-Lesestunden belegt, und muß wenigstens die Förmlichkeit beobachtet werden, es ihm anzuzeigen, daß man es verleihen muß; diese Person hat es schon eine längere Zeit in Gebrauch. Ew. Excellenz benachrichtige ich zugleich, daß die Bibl. eben Coleman’s Handbuch Indischer Mythologie erhalten hat, Hochdieselben werden sich aber wohl damit noch vierzehn Tage gedulden müsse,<müssen,> in dem man von dem Gesetze nicht abgehen will, daß das Buch wenigstens erst so lange im Journalzimmer ausgestanden hat.<habe.> Ew. Excellenz werden befehlen, wenn Sie etwa schon jetzt etwas darin von mir |49r| nachgesehn zu haben wünschen, oder wenn sie die Polier oder Kennedy, oder folgendes Buch mit zu haben wünschen: Darstellung der Brahmanisch-Indischen Götterlehre, Religionsgebräuche und bürgerlichen Verfassung. Nach Paullinus a S. Bartolomeo (von I.  C.< R.> Forster). Gotha 1797. 4°. Eine Schrift[a] von Ward über diesen Gegenstand findet sich auf der Bibl. nicht.

Zugleich beehre ich mich bey Ew. Excellenz unterthänigst anzufragen, ob Sie vielleicht von folgenden drey Sachen Gebrauch machen wollten: 1, Edw. Upham the history and doctrine of Budhism. London 1829. fol. mit vielen Kupfern. 2, zwey Javanische Inschriften, aber ohne Erklärung. Gröningen 1828. fol. maj. 3, Reuvens Verhandeling over drie Groote steenen Beelden in den Jare 1819 uit Java naar de Nederlanden overgezonden. (Ausgabe des Instituts[b]). Amst. 1826. 4°. Auch würde sich noch au-|49v|ßer den von Ew. Excellenz bezeichneten Schriften der Holländischen Gesellschaften noch manches über Buddhismus, Java, Sumatra u. s. w. auffinden lassen.

Indem ich heute auf der Bibliothek arbeiten zu können hoffe, werde ich die Ehre haben, Ew. Excellenz über die Schriften der Holländischen Gesellschaften zu berichten und Ihnen das betreffende zu schicken.

Genehmigen Hochdieselben die Ausdrücke tiefster Ehrfurcht und Ergebenheit, womit ich verharre
Ew. Excellenz
unterthänigster Diener,
Buschmann.
Berlin 2. Nov. 1832.

Anmerkungen

    1. a |Editor| Hierbei handelt es sich vermutlich um William Ward (1811): Account of the writings, religion, and manners, of the Hindoos, Vol. 1–4, Serampore: Mission-Press.
    2. b |Editor| Das Koninklijk Instituut van Wetenschappen, Letterkunde en Schoone Kunsten war eine Vorgängerinstitution der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften.

    Über diesen Brief

    Eigenhändig
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    Folgebrief
    -

    Quellen

    Handschrift
    • Grundlage der Edition: Ehem. Preußische Staatsbibliothek zu Berlin, gegenwärtig in der Jagiellonen-Bibliothek Krakau, Coll. ling. fol. 53, Bl. 48–49
    Druck
    -
    Nachweis
    • Mueller-Vollmer 1993, S. 216

    In diesem Brief

    Werke
    Sprachen
    -
    Zitierhinweis

    Johann Karl Eduard Buschmann an Wilhelm von Humboldt, 02.11.1832. In: Wilhelm von Humboldt: Online-Edition der Sprachwissenschaftlichen Korrespondenz. Berlin. Version vom 15.03.2023. URL: https://wvh-briefe.bbaw.de/280

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