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  3. Nr. 406

Martin Hinrich Lichtenstein an Wilhelm von Humboldt, 23.04.1833

Ew. Excellenz

geneigter Mittheilung kann ich, ohne sie bei der Akademie zur Sprache gebracht zu haben, sogleich erwiedern, daß sie auf das Dankbarste angenommen werden wird. Denn an demselben Tage, wo jener beschränkende Beschluß wegen der Zahl der Exemplare gefaßt wurde, ist auch festgesetzt, daß jedes Mitglied, welches eine größere Zahl begehre, dann die Kosten für das Ganze selbst übernehmen könne.

Einer besondern Verfügung an die Druckerei bedarf es deshalb nicht, da Vogt[a] bereits angewiesen ist, gleich nach Empfang des Mscpts zu beginnen. Bei der Correctur des ersten Bogens wäre die Zahl der Exemplare zu bestimmen und wieviel etwa auf vorzüglicherem Papier abgezogen werden sollen.

Da ich vermuthe, daß es Ew. Excellenz zur Bestimmung der Auflage conveniren könnte, einen unge-fähren Ueberschlag der Kosten machen zu können, so verfehle ich nicht, hier hinzuzufügen, daß, da die Abhandlung auf Kosten der Akademie gesetzt wird und ein Umbrechen und neues Paginiren hier nicht nöthig ist, nur für den Druck zu zahlen sein würde, nemlich etwa 20 Silbergr. p. Bogen bei einer Auflage von 2 bis 300 Exempl. also für 40 Bogen 26 2/3 Thlr. Ebenso liefern wir von dem Papier auf welchem unsre Abhandlungen gedruckt werden zum Einkaufspreis, den Ballen zu 36 rt. Bei einer Stärke von 40 Bogen würde also die Abhandlung in einer Auflage von 200 Exempl. für 57 rt 18 sgr an Papier erfordern, mithin sämtliche Kosten 84 rt 8 sgr betragen, und so nach Verhältniß. Der Ladenpreis könnte also auf Einen Thaler gestellt werden und brächte noch 15 % Ueberschuß. Indessen wäre er in Betracht der Stärke der Abhandlung sicher zu niedrig, nach den bestehenden Buchhändler-Sätzen.

Hiebei muß ich bemerken, daß Ew. Excellenz Abhandlung über die Bhàgavad Gitá, die zu 20 sgr (bei einer Stärke von 9 Bogen) verkauft wird, doch keinen Vortheil bringen wird, weil sie auf Ihren Befehl ganz neu gesetzt werden müßte,[b] und die Auslagen der Akademie für den Druck (ohne das Papier) sich bei ihr auf 53 1/3 rt belaufen. Diese Kosten werden im nächsten Jahr zur Abrechnung kommen, indem gegen Neujahr das Quinquennium abgelaufen sein wird.

In wahrhafter Verehrung
Ew. Excellenz
ganz gehorsamer
H. Lichtenstein
Berlin am 23st Apr. 1833.

Anmerkungen

    1. a |Editor| Ernst Jacob Vogt (1772–1854), Leiter der Druckerei der Akademie der Wissenschaften zu Berlin.
    2. b |Editor| Eingefügt aus der Kustode.
    Zitierhinweis

    Martin Hinrich Lichtenstein an Wilhelm von Humboldt, 23.04.1833. In: Wilhelm von Humboldt: Online-Edition der Sprachwissenschaftlichen Korrespondenz. Berlin. Version vom 15.03.2023. URL: https://wvh-briefe.bbaw.de/406

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