Ich beantworte auf der Stelle, liebster Freund, Ihre beiden gütigen
Schreiben vom 18ten
und 27ten Februar, um
Ihnen auf das herzlichste für den Vorsatz zu danken, mir eine Abschrift von
Low’s
Siamesischer Grammatik zu machen. Ich
erkenne dieß als eine wahre, mit Aufopferung Ihrer kostbaren Zeit mir erwiesene
Freundschaft, und habe die ersten Bogen richtig empfangen, eben so denjenigen,
welcher mir von dem großen Thesaurus
fehlte. Sollte indeß doch das Abschreiben Ihnen zu
mühsam werden, so bitte ich Sie recht herzlich und inständigst, es nicht
fortzusetzen. Es ist ein schreklicher Zustand in England, und zeigt, wie wenig wissenschaftliches Interesse daselbst
herrscht, daß man in Indien gedrukte Bücher, bei dem ununterbrochenen
Zusammenhange mit Indien, doch wiederum sie nur zu
haben, in Manuscripte verwandeln muß. Ich sollte doch
denken, daß die Asiatische Gesellschaft diesem
Uebelstande abhelfen könnte.
Schroeter’s Wörterbuch der Butansprache besitze ich
nicht und bitte Ew Wohlgebohren es mir zu kaufen und herzuschicken.
Den Preis von 10 bis 11 £ von
Wilson’s
wörterbuch
finde ich so übermäßig nicht, da es niemals
unter 7 £ gekostet hat. Ich werde indes
Bohlen
schreiben und Ihnen bestimmt
sagen, wieviel er als höchsten Preis geben will.
Ich befinde mich recht wohl und suche, soviel ich kann, zu arbeiten, obgleich es
bei der Natur meiner Studien und auch meiner Individualität viel langsamer damit
fortschreitet, als ich es wünschte.
Leben Sie herzlich wohl! Mit innigster Freundschaft der Ihrige
Humboldt
Tegel den 13“ Maerz 1830.
An
Herrn Dr.
Rosen
Wohlgebohren
in
London
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An
Herrn Dr.
Rosen
Wohlgebohren
in
London
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