Wien
Bei meinen Untersuchungen über die Americanischen
Sprachen, die ich in einiger Zeit herauszugeben denke, bin ich auch auf des
verstorbenen würdigen Dobrizhoffers
Abiponische Sprache gekommen. Dieser fleißige Mann
hatte, wie er selbst in seiner historia de Abiponibus
T. II. p. 198.
erzählt, auf frühere Vorarbeiten andrer Missionarien gestützt, ein Abiponisches Wörterbuch
angefertigt, das er, als er sein Werk schrieb, also 1784. noch besaß.
Es fragt sich nun, ob dies Wörterbuch nicht noch wieder aufzufinden seyn sollte?
Wäre es möglich, so wäre es ein großer Gewinn. Denn es giebt, außer den kurzen
Capiteln in Dobrizhoffers
T. 2. p.
161–211.) durchaus nichts über diese Sprache, u. da sie sehr nahe mit andren Americanischen verwandt ist, so würde ihr Wörterbuch
auch über diese Licht verbreiten. Werden Handschriften dieser Art auch nicht
begierig aufgesucht, u. sorgfältig erhalten, so vernichtet man sie doch auch
nicht leicht, u. so schien es mir nicht unmöglich, daß diese noch entweder in
der Wien
Ew. Wohlgebornen würden dem vergleichenden Sprachstudium einen nicht unwichtigen Dienst leisten, u. mir eine ungemeine Gefälligkeit, die ich sehr dankbar erkennen würde, erzeigen, wenn Sie die Güte haben wollten, auf diese Weise Nachforschungen nach diesem Wörterbuch anzustellen, u. mir vom Erfolge gütige Nachricht zu geben. Wäre die Handschrift erst ausgemittelt, so dürfte es nachher wohl weniger schwer seyn, daß ich wenigstens eine genaue Abschrift derselben erhielte.
Ich bin vor einiger Zeit so glücklich gewesen, eine sehr wichtige
handschriftliche Chiquitos
Exjesuiten P. Camaño
, die der berühmte
Indem ich Ew. Wohlgebornen recht sehr um Verzeihung bitte, Ihnen mit dieser Bitte beschwerlich zu fallen, habe ich die Ehre, mit der ausgezeichnetesten Hochachtung zu verharren