Ein in Italien lebender Spanischer Jesuit
Don Lorenzo Hervas
hat herausgegeben:
„Catalogo delle lingue conosciute e notizia della loro
afinità e diversità. In Cesena, 1784, 4
to
.“ Sowohl einzeln, als auch wie der 17te Band seiner sämtlichen Schriften.
Imgleichen
ähnliche Werke, der 18te bis 21te Band seiner Schriften.
Hiermit ist Hervás’ 21 Bände umfassende Enzyklopädie
Idea dell’Universo
gemeint (Band I–VIII:
Storia de la vita dell’uomo, Band IX–XVI: Elementi cosmografici und Band XVII–XXI: Storia delle lingue). [FZ]
Hervas ist theils selbst in Amerika und
Ostindien gewesen, theils hat er über 300 handschriftl. Wörterbücher und
Grammatiken zu seinem Gebrauch gehabt. —
Friedr. Adelung
(der Neffe des
Grammatikers, damals in Rom, itzt in
Petersburg) giebt Nachricht von
dem Italiänischen Werke
diesen Italiänischen
Werken
des Spaniers in „Gaspari und Bertuch Allg.
Geograph. Ephemeriden, Dezember 1801.“
Online abrufbar unter [JPortal](http://zs.thulb.uni-jena.de/receive/jportal_jparticle_00262748) der Universitäts- und Landesbibliothek Jena.
Daselbst steht nun, bei den Asiatischen Sprachen, über Georgien oder
Djurdschistan am Kaukasus, Folgendes S. 547:
„In
Georgien: Giorgiana volgare, Imirete. Verwandtschaft mit dem Biskajischen, und
Beweis einer Bevölkerung Georgiens durch Spanier.”
Das Georgianische ist seit einiger Zeit durch Nachrichten der
Missionare von dessen Alphabet und Sprache selbst etwas bekannter geworden;
aber
Ergänzt, da durch Bindung verdeckt. nie habe ich bisher eine
ähnliche Anzeige gelesen. Die Bevölkerung Georgiens durch Spanier ist wohl bloß
Hypothese, worauf den Verfasser die
Ähnlichkeit der Sprachen gebracht haben mag; aber diese Ähnlichkeit mit dem
Biskajischen ist in der That merkwürdig, da der Verf. ein Spanier ist, und vielleicht Baskisch versteht.
Bekanntlich ist der Kaukasus ein rechter Sammelplatz ganz verschiedner Sprachen
und Völker, die zum Theil auch anderswo auf dem Erdboden ihre Rolle gespielt
haben, aber auch schon meist wieder verschwunden sind.
Nun folgt S. 548 Anzeige von den Europäischen Sprachen,
und da steht Nr 4Korrekt ist "Nr. 6".
[FZ]:
„Baskisch oder Kantabrisch. Ihr Reich-thum,
und Vortreflichkeit. Beweis ihres alten Gebrauchs in Italien, und ihrer
Überbleibsel in vielen Sprachen.”
S. 549, Zeile 3 oben, wird
das Kantabrische;
als die letzte der sieben
Muttersprachen in Europa
aufgeführt.
S. 550, Zeile 6 von unten, kömmt wieder das Baskische,
und die Schrift desselben, bei den Zahlen, vor.
S.
551, Vocabulario Poliglotto. Da auch
Biscaglina genannt; und S. 552 ganz unten vier
Kantabrische Wörter angeführt:
briga
,
vria
,
dun
,
aber
.
Vielleicht wussten Sie, mein Theurester, Alles dies schon. Doch auf den möglichen
Fall daß Sie den Spanier, und die deutsche
Anzeige seiner Schriften nicht kennten, wollte ich es Ihnen doch melden. Die
Anzeige in den Ephemeriden ist übrigens höchst kurz, und enthält nichts mehr als was ich hier abgeschrieben
habe.
Die Schriften des Spaniers selbst sind
wahrscheinlich in unsern Gegenden nicht aufzutreiben, wenn
Ergänzt, da durch
Bindung verdeckt. Sie sie anders nicht schon jenseits der Pyrenäen selbst gesehen haben. Genannt müssen
sie indeß doch von Ihnen wohl werden.
Herzlich der Ihrige
Biester
2 April 802.