Ew Excellenz
habe ich die Ehre beifolgend Ihren hochgeneigten Brief und das letzte Heft Ihres Werkes zurückzusenden, welches ich nochmals mit dem
lebhaftesten Interesse durchlesen habe. In der bewußten Stelle ist doch das
zweite Wort, wie ich als richtig annehme die Partikel
hi
. Man könnte es für di
di
lesen, was aber keinen Sinn gäbe. Ueber
samyac
chāstram
könnte man ein
graphisches Bedenken haben, wenn aber
Colebrooke
so geschrieben hat, so
wird es wohl am besten sein diese Schreibart beizubehalten, und sich bei dieser
Kleinigkeit nicht aufzuhalten. Ich würde
samyak
śāstram
erwarten nach § 59
meiner Gramm. Forster unterscheidet ein radikales und ein nicht
radicales ca
. Des letzteren habe
ich in meiner Gramm. absichtlich keine Erwähnung
gethan, weil, soviel mir bekannt ist, das c
am
Ende immer radikal ist, denn es gibt keine Suffixe, die damit enden, und auf
grammatische Kunstausdrücke die damit enden mögen wollte ich keine Rücksicht
nehmen. Forster läßt nun nach letzterem,
zufolge den einheimischen Grammatikern, das c
überall
in der palativen Klasse, so daß es sich nur vor Tönenden in j
um wandelt. Vor la In Verbindung mit
śa
läßt Forster
p. 37 n. 33. die
Schreibarten ccha
, cśa
und
chsa
chśa
zu, allein das radikale ca
gibt er
mit śa
l.c. n. 31. durch kśa
. samyac
ist ein Wort der Art
wie pratyac
, welche die Wurzel
ac
oder añc
am Ende haben; sein
c
muß also vor Gut Con-sonanten guttural werden.
Zu
p. 122 erlaube ich mir zu bemerken, daß im
Mahâ-Baratha
die Wittwenverbrennung wirklich
vorkommt. Daß sich Mâdrî, die eine von Pându’s Frauen mit ihm
verbrannt habe, habe ich in der Vorrede zu
Ardsch. Himmelreise p. X bemerkt. Außerdem habe ich in meinen
Auszügen
des
Mah.
in diesen Tagen noch eine merkwürdige
Stelle der Art gefunden. Es wird nämmlich im 16ten
Theile des Mahâ-Bhâr.
erzählt, daß Ardschun, der sich auf die Nachricht von Krischna’s Tod nach Dvârakâ
begeben hatte, dort die Leiche des Vasudêva, des Vaters
Krischna’s der bald nach seiner Ankunft starb,
verbrennen ließ, wobei vier von Vasudêva’s Frauen,
seinen Scheiterhaufen bestiegen. Ich lege meine Abschrift dieser Stelle bei, und
verharre in tiefster Ehrerbietung
Ew Excellenz
ganz gehorsamster
Bopp
Berlin d. 12. Mai 1833
VA
Wo lā
geben bedeutet,
mag ihm allerdings wie der primitiven Form dā
, die Präp. ā
zur Seite
stehen. Eine Erwähnung meiner Vermuthung könnte für mich bei der Bestätigung
Ew Excellenz nur höchst ehrenvoll seyn.